Und wie ich den Jahresrückblick nutze für das Erstellen meines neuen Bujos für 2020
Schaust du aufs Jahr zurück?
Ich hab das Gefühl so ein Jahresrückblick ist entweder ein festes Ritual bei einigen oder für manche völlig unwichtig. Bei mir ist es definitiv ein festes Ritual geworden. Dabei wandelt sich die Art und Intensität der Rückschau über die Jahre.
Ich mag mir die Zeit nehmen und mich der guten und schwierigen Momente erinnern. Immernoch habe ich das Gefühl, dass die Zeit so oft rast. Mit meinen monatlichen Ritualen und auch dem Jahresende nehme ich mir bewusst die Zeit kurz anzuhalten und durchzuatmen.
Zuerst frische ich mein Gedächtnis auf und schaue zurück, was ich alles geschafft habe, wohin ich gereist bin, mit wem ich Zeit verbracht habe und was es für einschneidende Ergebnisse gab. Ich schaue mir dabei das Positive, aber auch das Schmerzliche an. Mich erfüllt das mit großer Dankbarkeit zu wissen, was ich alles machen konnte und durfte.
Ich mache für mich und hier in diesem Artikel zweierlei Rückschau. Zum einen gibt es meinen persönlichen Jahresrückblick in meinem Bullet Journal inkl. der Fragen, die ich mich widme. Auf der anderen Seite gehe ich nochmal durch meine Bullet Journals von 2019 und schaue, was journalingmäßig gut lief und was nicht und was ich daraus mitnehme.
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Das Jahr auf einen Blick
In meinen beiden Bullet Journals 2019, einem Nuuna in L (ähnliches Modell*) Januar bis April und einem Nuuna in S (ähnliches Modell*) Mai bis Dezember, habe ich je eine Doppelseite für Erinnungen 2019 angelegt. Hier habe ich rückblickend die merk-würdigen Momente festgehalten. Auch habe ich dafür meine einzelnen Monatsreflexionen nochmal angeschaut.
Ich habe es ganz bewusst wieder schlicht gehalten, so wie mein Bujo momentan einfach gestaltet ist. An die einzelnen Monate habe ich dann Ereignisse oder Begegnungen, an die ich mich erinnern will, rangeschrieben.
In einem zweiten Schritt des Jahresrückblicks gab es ein paar Fragen, die ich mir gestellt habe und spontan in mein Journal die Antworten geschrieben habe. Dabei habe ich notiert, was mir spontan einfällt. Manchmal bin ich zwischen den Fragen auch wieder hin und her gesprungen, da mir noch wieder Sachen einfielen.
Ich habe mich gefragt:
- Was habe ich getan/erlebt dieses Jahr? (siehe Erinnungenübersicht)
- Wie waren folgende Lebensbereiche aufgestellt 32w in diesem Jahr: Zu Hause/Familie/Freund*innen, Arbeit/Finanzen, Körper/Gesundheit/Fitness und Emotionen/persönliche Entwicklung. (Ergänze gerne andere Bereiche, die für dich wichtig sein könnten.)
- Was war meine größte Herausforderung 2019? Was habe ich daraus gelernt und nehme ich für 2020 mit?
- Mein größter Erfolg – was war das in 2019? Welche Ressourcen hatte ich dafür?
- Welchen Fehler habe ich 2019 gemacht? Was lerne ich daraus für 2020?
- Was war eine weise Entscheidung, die ich 2019 getroffen habe?
- Worauf bin ich stolz aus 2019?
- Was habe ich mir vorgenommen, aber nicht geschafft oder nicht beendet?
- Wofür bin ich dankbar?
- Was war das liebste, was ich für jemand anderen getan habe in 2019?
- Was hat mich 2019 gelehrt?
- Wem darf ich noch vergeben?
- Was darf ich loslassen aus 2019 und nicht mit in 2020 nehmen? Welche Ressourcen haben mir 2019 geholfen?
- Was waren meine Werte in 2019?
- Welcher Satz beschreibt mein Jahr 2019?
- Welches eine Wort steht für mein 2019?
- Was hat sich in meinem Leben verändert seit 2018?
- Was hat sich in meinem Leben verändert seit 2010? (Extra, da jetzt ein neues Jahrzehnt anbricht)
Meine Inspirationsquellen für die Jahresrückblicksfragen waren u.a. der Podcast von Rachel Brathen aka Yoga Girl und weitere, die ich in meinem Pinterest Board Journaling gesammelt habe.
Der gesamte Prozess die Fragen zu beantworten hat ungefähr zwei Stunden gefunden. Ich habe mich immer mal wieder hingesetzt an den letzten Abenden und manchmal frühs.
FREEBIE: Jahresrückblick zum Ausfüllen
Einfach auf das Bild klicken und das 12-seitige PDF für deinen privaten Gebrauch runterladen. Ich habe dir dort alle Fragen nochmal zusammengestellt. Du kannst direkt reinschreiben oder die Fragen als Anregungen verstehen. Tagg mich gerne mit @kuestenkonfetti bei Twitter oder Instagram, wenn du es nutzt und postest.
BUJO 2019 Reflexion
In diesem Schritt gehe ich wirklich jede Seite meiner Bullet Journals von 2019 durch. Ich überlege, ob die Seiten oder Übersichten und Ansätze für mich funktioniert haben und ob ich sie in meinem Bujo 2020 auch wieder aufnehmen möchte. Einiges werde ich anpassen und andere Seiten oder Ideen auch einfach in 2019 lassen.
Bei mir ist es wieder so, dass mein jetztiges Bujo gerade noch so bis Ende Dezember reicht und ich für 2020 ein ganz frisches neues beginnen kann. Ich finde es total schön mit einem neuen Notizbuch ins neue Jahr zu starten. Mein Umweltgewissen sagt dazu aber (und auch grundsätzlich), dass man zu jeder Zeit ein neues Bullet Journal anfangen kann. Also geht es auch irgendwann mitten im Jahr. Trotzdem kannst du auch in einem laufenden Bujo mal aufs letzte Jahr zurückschauen und dir bewusst überlegen, wie du damit weiter umgehst.
“It’s not about how your journal looks; it’s about how it makes you feel and how effective it is.” –Ryder Carroll: The Bullet Journal Method
Freebie: Bujo-Reflexion für dich zum Ausfüllen.
Einfach auf das Bild klicken und das PDF für deinen privaten Gebrauch runterladen. Tagg mich gerne mit @kuestenkonfetti bei Twitter oder Instagram, wenn du es nutzt und postest.
Seiten, die ich mitnehme
Beim Durchschauen der Bujoseiten von 2019 habe ich also geschaut, welche Seiten mich glücklich machen, funktionieren und was ich tatsächlich auch genutzt habe.
- Index: Inhaltsverzeichnis
- Future Log: Jahresterminübersicht
- Monthly Log – eine Doppelseite Monatsübersicht für den Überblick
- Wochenplanung als #runninglist
- Monatsreflexion: Rückblick und Vorschau auf den neuen Monat
- Listen: (Hör)bücherliste. Ich nutze sie als Notizen um nachzuschlagen, was ich sehen, hören oder schauen wollte, aber auch als Erinnerung was bei mir in dem Jahr Thema war oder was mich so beschäftigt hat.
- Perioden- & Erkältungstracker
- Geschenkelisten: Hier notiere ich mir, was ich anderen Leuten zu bestimmten Gelegenheiten schenken könnte, weil sie es mal äußerten oder ich ne gute Idee habe. Ich schreibe da auch auf, was ich mir Wünschen kann zum Geburtstag oder zu Weihnachten, denn die Familie fragt auf jeden Fall!
- Online-Kurse-Übersicht: Ich machen oder nehme mir vor ein paar Onlinekurse zu machen, z.B. über skillshare oder auch woanders. Dafür hatte ich immer eine Übersicht, was für Abschnitte/Kapitel so vor mir liegen, Arbeitsblätter und Begleitmaterial runtergeladen, Kurs angeschaut, Übungen gemacht. So kann ich jederzeit wieder sehen, was ich schon gemacht hatte und auch nach der ein oder anderen Pause, aka dem Leben, wieder weitermachen.
Seiten, die ich mitnehme, aber ändere
Ok, im Prinzip nehme ich diese Seiten also mit, aber ich nehme Veränderungen daran vor, so dass sie meinen (wahrscheinlichen) Bedürfnissen 2020 entsprechen.
- Habittracker: Ich erstelle für 2020 einen Tracker fürs gesamte Jahr mit ein paar wenigen Dingen, die ich tracken will. Was genau das sein wird, entscheide ich, wenn ich meine Ziele und Schritte für 2020 fertig habe.
Seiten, die ich in 2019 lasse
Ich muss keine Sammlungen oder Listen weiterführen, die ich jetzt nicht mehr brauche. Vielleicht hatten sie ihren Zweck in 2019, vielleicht hatte ich sie auch nur aus Neugierde (oder weil es andere ja auch machen) ausprobiert. Wenn es mir aber jetzt für 2020 nichts bringt, also Freude oder Effektivität, dann dürfen Seiten da bleiben wo sie sind.
- Schlaftracker brauche ich nicht.
Seiten, die neu dazu kommen
Ich habe ja beim Durchblättern meiner Bujos und Scrollen durch Instagram und Pinterest und durchs Lesen von Die Bullet Journal Methode* einige gute Ideen und Inspiration, was ich noch so alles aufnehmen will in mein neues Bujo 2020. Aber, tief einatmen und ausatmen, prüfen, ob es wirklich Freude bringt und/oder mir planerisch und organisatorisch hilft, und dann kommt es auf diese Liste:
- Blogpostideenübersicht
- Ärzt*innenübersicht (Adressen und wann ich das letzte mal da war)
- OP-Chronic
Das funktioniert für mich in meiner Bullet Journal Routine
Ich schaue nicht nur aufs Layout und die grundsätzliche Effizienz bei der Rückschau meines Bujos 2019, sondern vergegewärtige mir auch nochmal, was so rein Routine und Ablauf-mäßig eigentlich wirklich funktioniert hat.
- Grundsätzlich reduziertes Design: Ich liebe die aufwendig gestalteten Bujos mir anzugucken. Aber ich will mir nicht die Zeit dafür nehmen. Kreativ tobe ich mich in meinem Skizzenbuch aus und beim Sketchnoten.
- Monatsübersicht: Ich trage wichtige Ereignisse ein für die Übersicht und fülle aber auch im Nachhinein mit Ereignissen, Terminen etc. auf.
- Wochenplanung als runninglist
- Konsequent die nächste Seite nutzen: Urlaubsplanungslisten, Gedankenkarussell aus dem Kopf schreiben oder die neue Woche planen? Den Tag in einer Sketchnote zusammenfassen oder wilde Ideen spinnen? Neue “Kategorie” wird auf der nächsten Seite umgesetzt, nicht 2 bis 3 Seiten später. Um da durchzusehen gibt es ja das Index. Und so bleiben auch keine Seiten zwischendrin unnötig frei, weil ich die ja vielleicht eventuell noch mit was anderem füllen wollte. Ihr kennt das.
- fast tägliches Journaling: manchmal morgens, manchmal abends schreibe ich ein paar wenige Gedanken auf zum Tag oder fülle auch mal ne Seite mit Informationen und Ideen.
- Neues Ausprobieren: Ich probiere auch weiterhin neue Übersichten, Routinen und Hacks aus. Nur so finde ich raus, ob sie auch zu mir und meinem Leben passen. Wenn ich mich verändere und damit auch mein Leben (oder umgekehrt), dann ändert sich auch der Inhalt meines Bujos.
So, nun weißt du, wie ich meine Rückschau gestalte – die erinnerungswürdigen Ereignisse und das Nutzen meinen Bullet Journals.
Wie gestaltest du deinen Jahresrückblick? Nimmst du dir Zeit dafür und auf was guckst du zurück? Fängst du mit deinem neuen Bullet Journal einfach so an oder gehst du das ähnlich strategisch an wie ich?
Lass es mich wissen! Ich bin neugierig auf deine Kommentare, Fragen und Infos.
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