Ein Kernthema beim Sketchnotes erstellen sind die Symbole. Gerade Einsteiger*innen glauben oft, man müsste zeichnen können oder künstlerisch begabt sein. Dem ist jedoch gar nicht so.
Ich erkläre euch heute, wie ihr die einfachsten Symbole üben könnt, gebe euch ein wenig Anleitung und noch ein Freebie oben drauf. Das soll dir alles den Einstieg in Sketchnotes erleichtern und dir helfen anzufangen.
Das visuelle Alphabet
Symbole, die wir für unsere visuellen Notizen zeichnen, setzen wir zu einem Großteil aus einfachen Formen zusammen. Viereck, Kuller, Dreieck, Linie und Punkt sind dabei für die Symbole wie die Buchstaben für ein Wort. Irgendwann denken wir auch nicht mehr über jeden einzelnen Buchstaben nach, wenn wir ein Wort schreiben. So wird es mit ein bisschen Übung auch sein bei den Symbolen. Während es am Anfang manchmal unklar erscheint an welcher Stelle von einem Symbol ich anfange zu zeichnen, wird vieles später automatisch gehen. Wie beim Schreiben aber auch, lohnt sich das kontinuierliche Üben von neuen Symbolen und das Erlernen unterschiedlicher Stile.
Wie komme ich zu Symbolen?
Grundsätzlich gilt auch bei den Symbolen, wie bei den Sketchnotes allgemein: Es geht darum Ideen aufs Papier zu bringen und nicht Kunst zu erschaffen (nach Mike Rohde). Viele Sketchnotes, die du in Sozialen Netzwerken finden kannst, sind wirklich schön anzusehen. Um deine visuellen Notizen schön aussehen zu lassen, gibt es ein paar Tricks, wie Schatten, Farbe und Bildaufteilung. Aber bitte denk daran:
Noch ein wichtiger Hinweis: Du musst NICHT für jeden Satz oder jedes Wort ein Symbol finden. Oft illustriere ich mit einem Symbol die Kernaussage oder kennzeichne mir, dass es hier einen Tipp, eine Idee oder was zum Nachlesen gibt. Probiere dich aus und finden deinen eigenen Weg! Deine visuellen Notizen müssen für dich passen – im zeitlichen Aufwand und der Nutzbarkeit für dich!
Wörtlich nehmen
Einiges kannst du wirklich wörtlich nehmen. Auto, Ball, Uhr, Smartphone usw., also Gegenstände, sind gut zu darzustellen. Die größte Herausforderung hierbei ist es wohl die Dinge relativ simpel zu zeichnen. Bedenke auch, wenn deine Sketchnotes dazu dienen sollen live Notizen festzuhalten, dann willst du dich nicht mit aufwendigen Symbolen aufhalten.
Also, wann immer es geht, versuche es wörtlich zu nehmen.
Synonyme und Assoziationsketten
Bei so einigen Begriffen, die mir begegnen, und bei denen ich nicht sofort eine Idee habe, versuche ich über Synonyme zu gehen. Ich suche mir also Worte mit ähnlicher Bedeutung. Das hilft mir oft Symbolideen zu entwickeln. Dabei bewege ich mich manchmal auch von den Synonymen weg und entwickle eher Assoziationsketten. Dadurch kann ich mich dann auch entscheiden, was für meinen darzustellenden Zusammenhang besser passt oder auch für mich einfacher zu zeichnen ist.
Kombination
Manchmal wollen wir ja nicht nur einzelne Begriffe darstellen sondern auch für Wortgruppen oder Zusammenhänge Symbole finden. Da eignet sich auch in der Bildsprache das Kombinieren von Symbolen – so wie ich ja auch mehrere Worte zu einer Wortgruppe zusammenfügen. Wörtlich nehmen hilft natürlich hier dann manchmal auch.
Bildideen ikonisch oder symbolisch nutzen
Ein Symbol ikonisch zu wenden meint, den Gegenstand als das zu nutzen, was er darstellt: Ein Buch ist ein Buch. Das Buch aber z.B. Symbolisch zu verwenden, kann heißen, dass es für Wissen, Lernen, Bildung oder auch was ganz anderes steht. Beide Verwendungsarten sind legitim und werden auch benutzt. Wichtig ist nur, dass zumindest in ein und der selben Sketchnotes das bestimmt Bild entweder ikonisch oder symbolisch genutzt wird. Wird darauf nicht geachtet, kann es zu Missverständnissen kommen.
Eigenen Wortschatz aka Symbolbibliothek aufbauen
Wie du siehst, gibt es verschiedene Herangehensweisen Symbole für Inhalte zu finden und umzusetzen. Es lohnt sich immer wieder zu üben und sich inspirieren zu lassen. Mein Tipp: Leg dir ein eigenes Notizbuch an, in dem du dir Begriffe notierst und Symbole dazu zeichnest. So wächst Strich für Strich dein eigenes visuelles Vokabular. Das geht auch super mal in der Bahn oder im Bus. Nur wenn du selbst Auto fährst, solltest du nicht versuchen nebenbei noch zu zeichnen ^^.
Wenn ich zu einem Thema angefragt werde, mit dem ich mich selbst noch nicht so viel beschäftigt habe oder es schon länger her ist, mache ich genau das. Ich schreibe mir Vokabellisten und Assoziationsketten und überlege mir dann passende Symbole dazu. Das hat mir in Live-Situationen, ob bei Sketchnotes oder Graphic Recording schon oft geholfen. Es hat auch einen guten automatischen Nebeneffekt: Ich übe!
Meine Inspirationsempfehlungen
Wenn du mal gar nicht weiter weißt oder neue Inspiration brauchst, dann kann ich dir folgendes empfehlen:
Challenges erweitern dein visuelles Vokabular
Ob nun Sketchnotes-Challenge oder Doodle-Challenge – zeichne Symbole und übe gemeinsam mit vielen anderen dein visuelles Vokabular zu erweitern. Ich habe im Laufe der letzten Jahre immer mal wieder welche gemacht und bin sehr erstaunt, was ich da in kurzer Zeit alles aufs Papier gebracht habe. Zu Weihnachten habe ich für die Teilnehmer*innen meines Sketchnotes 1×1 Workshops einen kleinen Adventskalender zum Symbole zeichnen entworfen, den ich euch auch unter Freebies zur Verfügung stellte. Ich habe 2015 sehr viel Spaß daran gehabt den von Frau Hölle auszufüllen. Letzte Woche gab ich in Rostock wieder einen Sketchnotes 1×1 Workshop und habe auch dort, angelehnt an meinen Doodle-Adventskalender, ein Übersichtsblatt zum Symbole üben erstellt. Es sind diesmal 35 Felder – da es 35 Tage sind bis zu meinem nächsten Workshop waren. Ihr könnt die Version unter Freebies runterladen, wenn ihr euch für meinen Newsletter anmeldet. Wenn ihr den schon bekommt, dann flattert der Link am Anfang des Monats ganz automatisch in eure Postfächer.
Meine weiteren Challengeempfehlungen sind:
Apsi hat diese Challenge schon 2017 durchgeführt. Jede Woche gibt ein neues Thema mit einem neuen Hashtag. Hier ein kleiner Einblick ins letzte Jahr. Ohne diese Challenge hätte ich nicht so viele tolle Übersichtsseiten an Symbolen (geübt). Macht auch in 2018 mit!
Diana gibt jeden Monat eine Liste raus mit Begriffen. Du kannst sie zeichnen, lettern oder darstellen wie du magst. Auch hier gibt es mittlerweile eine Tonne Inspiration aus Instagram.
Hilfeiche Internetseiten:
https://thenounproject.com
Hier findest du super viele Symbole auf englisch verschlagwortet. Gib den Begriff oder auch Synonyme auf Englisch ein und lass dich inspirieren.
https://www.pinterest.de/kuestenkonfetti/sketchnote-tipps/
Pinterest eignet sich auch super um Symbolideen zu finden. Ich sammle, wie einige andere auch, auf meiner Pinterestseite im Board Sketchnotes Tipps so eine Übersichtsseiten von Symbolen. Schau gerne mal vorbei.
Buchempfehlungen:
Um die Emfpehlungen so aktuell wie möglich zu halten, habe ich dazu einen eigenen Artikel verfasst. Den findest du hier: Materialempfehlungen.
Wie gehst du vor um von Worten und Begriffen zu Symbolen zu kommen? Wendest du noch andere Taktiken an als ich? Dann lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Hast du einen guten Tipp um neues Bildvokabular für dich zu organisieren und zu sortieren? Das interessiert mich brennend!
Happy sketching!
Wenn dir meine Inhalte und der Blog gefallen, dann unterstütze mich gerne mit einem symbolischen Käffchen.
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Liebe Katharina, herzlichen Dank für den Linktipp!!! Das Adventkalenderdoodlen sollte jetzt wohl nur noch eine kleine Herausforderung sein ;)).
Liebe Grüße
Waltraud
Sehr gerne!
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Ich finde, du hast die Herangehensweise super gut dargstellt, Katha! Ich habe auch ein Notizbuch mit visuellen Vokabeln. Darin male ich auch gerne neue Bildideen, die ich bei anderen sehe um sie mir zu merken oder für mich weiterzuentwickeln. Zum Beispiel fand ich beim Graphic Recording deine Darstellung von “Welten prallen aufeinander” super und habs mir gleich abgemalt. 😉
Lieben Dank Marie! Ich sammle auch ganz viele Inspirationen… meine eigene Sortierung ist dabei aber nicht ganz so super. Durch die #therevisioguide_52wvv challenge habe ich aber ein schönes Notizbuch voller toller Symbole.